1.1 Grundbegriffe in der Sendeplanung

Im Folgenden werden die grundlegenden Begriffe der Planung erläutert.

Planungsphasen

Grundsätzlich entsteht ein Plan durch sukzessives Einplanen einzelner Fassungen, bis er eine zusammenhängende Abfolge einzelner Events darstellt, die weder Überschneidungen noch Lücken enthält. Bei der Planerstellung wird ein Plan im Laufe der Zeit immer detaillierter. Je näher ein Planungsabschnitt an das Ausstrahlungsdatum rückt, desto vollständiger ist er geplant. Bei der Planerstellung werden drei Arbeitsschritte oder Phasen unterschieden, die im Normalfall in der hier dargestellten Art und Weise aufeinander folgen:

Phase

Aktivitäten

Ergebnisse

1. Schemaplanung (Schema)

  • Erstellen und bearbeiten eines Programmschemas zur Vorbereitung der Planung von Serienkanälen
  • Platzierung von Slots bzw. Slotketten mit Wiederholungs- und Folgeverbindern
  • Planung von Werbeblöcken
  • Einsatz eines Werbepreisschemas

Wiederverwendbares Programmschema

2. Programmplanung (Programmer)

  • Laden und Anwenden eines Programmschemas
  • Einplanen von Programmfassungen und Eigenformaten für einen bestimmten Zeitraum und Kanal
  • Planung von Werbeblöcken

Programmplan mit Programmevents für einen ausgewählten Zeitraum und Kanal

3. Sendeplanung (Planner)

  • Planung auf Basis eines bestehenden Programmplans im Programmer
  • Import und Export von Werbung
  • Befüllung der Restzeiten zwischen den Programmevents
  • Planung von Secondary Events und Layouts
  • Adsales-Übersicht/Werbecheck
  • Export der Sendepläne

Framegenauer, vollständiger Sendeplan, Erstellung einer Playlist, Generierung von Reports

Planung

Die Planung eines Kanals ist die Menge aller Events dieses Kanals. Man kann sich die Planung als Zeitstrahl gegliedert nach Kanälen vorstellen, auf dem sich die eingeplanten Fassungen befinden. Der Begriff Planung bezeichnet in diesem Sprachgebrauch sowohl die planerische Tätigkeit, als auch deren über die Zeit anwachsendes Gesamtergebnis. Letzteres wird zur Vermeidung von Missverständnissen auch "Gesamtplanung" oder "Plankontinuum" genannt.

Plan

Ein Plan ist ein Teil der Planung, den Sie als Einheit bearbeiten. Ein gewählter zeitlicher Abschnitt der Planung charakterisiert zusammen mit dem Kanal den Plan. Bei Spielfilmkanälen ist dies meist ein Monat, bei anderen Kanälen ist es eine Woche. Ein Plan ist ein zeitlich zusammenhängender Abschnitt zwischen einem Startdatum und einem Endedatum. Abstrakt gesprochen ist ein Programm- oder Sendeplan eine Teilmenge der Planung. Ein Plan stellt immer einen Ausschnitt zur Verfügung, auf dem eine planerische Tätigkeit durchgeführt werden kann.

Werbemotive

Ein Werbemotiv (Werbespot) ist der eigentliche Werbebeitrag, der im Planner in den dafür vorgesehenen Platzhalter, den Werbeblock, eingeplant wird. Die Platzhalter werden mit einer eigenen Planungsmethode, der Werbeblockplanung, erstellt. Das Werbemotiv, z. B. Werbung für Haribo, Gillette, Audi etc., wird im ContentExplorer mit Grunddaten wie Titel, Typ, Länge etc. angelegt und es wird bestimmt, für welchen Mandanten bzw. Kanal das Motiv produziert wird, auf welchem Asset (mit welchen Assetpositionen) es liegt und es muss ein Einsatzzeitraum (gültig von /bis) bestimmt werden.

Einplanbare Elemente im Planner

Folgende Elemente können im Planner eingeplant werden und tatsächlich ausgestrahlt werden:

Signation

Eine Signation ist ein Promotionselement, welches im Planner eingeplant wird, um die freie Zeit zwischen Programmelementen zu füllen. Signations weisen mittels bewegter Bilder auf einen Kanal hin.

Jingle

Ein Jingle ist ein Promotionselement, welches im Planner eingeplant wird, um die freie Zeit zwischen Programmelementen zu füllen. Jingles weisen wie Signations mittels bewegter Bilder auf einen Kanal hin, jedoch in gekürzter Form.

Tafel

Eine Tafel ist ein Promotionselement, welches im Planner eingeplant wird, um die freie Zeit zwischen Programmelementen zu füllen. Tafeln weisen mittels Grafik auf ein Programm hin, meistens ohne ein bewegtes Bild.

Werbetrenner

Ein Werbetrenner ist ein Designelement mit fester Länge, welches vor und nach einem Adbreak (einem Werbeblock) gesendet wird, um den Übergang von und zur Werbung fließender zu gestalten. Werbetrenner haben eine feste Länge und können automatisch per Assistent eingeplant werden. 

Secondary Events

Secondary Events sind Events, die während des laufenden Programms in Form von Bildcrawls, Einblendungen o. ä. zusätzlich zur Kanalgestaltung dienen und dem Zuschauer Informationen zum laufenden oder auch nachfolgenden Programm liefern. Secondary Events bilden im Planner eine eigene Hierarchiestufe; sie können sowohl direkt dem Plan untergeordnet sein oder auch den jeweiligen Events. Aktuell gibt es im Planner die Möglichkeit, folgende Secondary-Events zu den jeweiligen Hauptevents einzuplanen:

  • Back-Again: Nach Werbeunterbrechungen o.ä. wird hier zum laufenden Programm der Titel (incl. weitere Titel oder Texte) der aktuellen Sendung eingeblendet.
  • Squeeze-Back: Zu einem bestimmten Zeitpunkt wie z. B. im Abspann eines Events werden grafische Elemente eingeblendet, wobei das Bild verkleinert wird, um z. B. einen Trailer anzuzeigen. 
  • Upper-Third-Next: Hierbei handelt es sich um die Einblendung des Titels der nachfolgenden Sendung, meist erst im letzten Drittel des aktuellen Programms. 
  • Newsticker: Ein Newsticker ist ein Layout, das die aktuellen Nachrichten als laufenden Text unten im Bild einblendet. 
  • Secondary Adbreak: Hierbei handelt es sich um einen Werbeblocktyp, der als werberelevanter Secondary (wie Werbeticker oder Cut In) im Programmer, Schema und Planner eingeplant werden kann. Dieser Werbeblock belegt keine Sendezeit, d. h. er unterbricht das Programm nicht, hängt aber wie alle Secondaries am Mainevent (Programm). Er wird in der Auslastung berücksichtigt und kann minutengenau eingeplant werden (z. B. in Hinsicht auf die evtl. Veränderung der optimalen Minute). Die Länge dieses Werbeblocks zählt zur Werbezeit dazu.

Framegenaue Daten

Die Planung erfolgt framegenau, d. h. intern wird jede Startzeit, Dauer und Endezeit als Anzahl von Frames gespeichert; nach europäischer PAL-Norm sind 25 Frames eine Sekunde. Für die Darstellung der Planung werden diese framegenauen Daten in folgende Formate umgerechnet, die für bestimmte Verwendungszwecke benötigt werden, für die jeweils ein Beispiel gegeben wird:

  • Datumsangabe: 04.05.2000
    Ankündigung eines Ereignisses für einen bestimmten Tag;
  • Minutengenaue Darstellung: 04.05.2000 16:25
    Angabe der Startzeit eines Films. Hierbei wird jedoch meist auf 5 Minuten auf- oder abgerundet, man spricht hier von der so genannten "SI-Zeit" (Service Information-Zeit) für eine nach außen kommunizierte Zeitangabe;
  • Sekundengenaue Darstellung: 04.05.2000 16:25:12
    Angabe der Zeit für eine Werbebuchung;
  • Framegenaue Darstellung: 04.05.2000 16:25:12:21
    für Start- und Endezeiten im Dialogfenster von Slots und Beiträgen/Events in der Programmplanung.

Planvarianten

Planvarianten

Event

Event

Programmfassung

Programmfassung

Trailer, Trailerfassungen

Trailer

Eigenformate

Eigenformate

Designelemente

Designelement

Slot

Slot

Werbeblock

Werbeblock

Kalendertag

Kalendertag

Sendetag

Sendetag