6 Materialverwaltung

Allgemeines

Die Materialverwaltung im ContentExplorer umfasst die Zuordnung, Erfassung und Verwaltung von verschiedensten Materialsatzarten wie Videos, Bilder, Texte, Clips, Covers, Grafiken, Artworks, MAZ-Karten, MPEG-Files, Assets etc. Diese werden den Content-Elementen des CE - Programmfassungen und Serien, Trailern und Designelementen - zugeordnet.

Da die Materialsatzart Asset eine hervorgehobene Rolle im ContentExplorer einnimmt, wird sie neben den anderen Materialsatzarten gesondert bei der Erfassung und Bearbeitung innerhalb der Applikation erläutert. Es stehen Schnittstellen für einen Materialimport sowie einen Materialexport zur Verfügung. Nach Bearbeitung des Materials werden die Materialsätze aktiviert, d. h. der referenzierte Content (z. B. eine Programmfassung) wird über den Materialsatz einem Kanal fest zugewiesen. Das Material wird über verschiedene Lager und Lagertypen in unterschiedlichen Lagerplätzen gespeichert. Eine Ausleihe informiert über den aktuellen Verbleib der Assets/Materialien.

Nachfolgend ist der Zusammenhang zwischen dem Content des CE und dem Material in einer Übersicht dargestellt:

Grundbegriffe der Materialverwaltung

Nachfolgend werden die wichtigsten Grundbegriffe aus der Umfeld der Materialverwaltung des CE erläutert:

Materialsatz

Ein Materialsatz ist eine Zusammenstellung von einem oder mehreren Bildern, Assets und/oder Assetpositionen. Der Materialsatz enthält Informationen zur referenzierten Fassung/zum Beitrag, zu den verwendeten Video-und Audioformaten, Assetpositionen Tonspuren, Timecode, Assetart, Assetnummer, Assetreihenfolge, Länge, Jugendschutz und Bemerkung.

Materialsätze können im Dialog Materialsatz bearbeiten bearbeitet werden.

Asset

Das Asset ist ein sequenzielles Speichermedium für eine oder mehrere Beitragsfassungen (Filme, Serien, Trailer, Eigenformate etc.) Ist ein Asset zu kurz für einen Beitrag, bilden zwei oder mehrere Assets einen Materialsatz (über sogenannte Rollen). Ein Asset zeichnet sich durch bestimmte Assetpositionen (Timecodes) aus, die Beginn, Dauer und Ende der gespeicherten Beiträge definieren, und es besitzt außerdem unter anderem folgende Attribute:

Assets werden im Dialog Asset bearbeiten gepflegt.

Assetart

Assets dienen der Speicherung von Audio- und Videodaten. Die Speicherung erfolgt entweder tapeless (d. h. in digitaler Form, z. B. auf Servern oder anderen digitalen Speichermedien) oder auf herkömmlichen Tapes (Bänder, VHS etc.)
Es kommen die verschiedensten Arten von Assets zum Einsatz - diese werden über Admin > Parameter bearbeiten > Assetart verwaltet.

Felder

AssetartNrMaterialsatzKürzelDefDefault SprachePosition

Assetpositionen

Eine Assetposition beschreibt mit Hilfe von Timecodes (TCIN, TCOUT) die Position des Contents (Programm, Serie, Trailer) auf dem Asset. Dies entspricht einem einzelnen Eintrag einer MAZ-Karte. Dabei ist die MAZ-Karte das Inhaltsverzeichnis des Assets.

TCIn und TCOut

TCIn ist der Beginn des Programms auf dem Asset/File, TCOut das Ende. Beide werden in Stunden, Minuten, Sekunden und Frames relativ zum Assetbeginn angegeben. Der erste Beitrag muss nicht zwingend bei 00:00:00:00 beginnen, er kann beispielsweise 10 Minuten später beginnen. Zwischen den Programmen können sich Schwarzblenden befinden. Eine Schwarzblende ist ein schwarzes Bild mit einer definierten Länge. Sie fungiert als Übergang zwischen zwei Programmen/Beiträgen auf dem Asset.

Die Position eines Beitrags auf Asset, d. h. der Beginn (TCIn entspricht Timecode In) und das Ende (TCOut entspricht Timecode Out) werden durch Längeninformationen festgehalten. Die Länge der Position wird durch die Differenz von TCOut und TCIn bestimmt. Als Einheit für diese Längeninformationen wird ein Timecode auf Basis von 25 Bildern pro Sekunde verwendet.

Tonspur

Die Tonspur ist der Bereich eines Films, der für die Audioinformation vorgesehen ist.

Je nachdem, welches Material zur Ausstrahlung zur Verfügung steht, gibt es für einen Materialsatz eine oder auch mehrere Tonspuren. Wenn es das Audioformat zulässt (z. B. Dolby Digital 5.1 oder Dolby Surround, Stereo), kann der Kunde das Programm aufgrund der Tonspuren wahlweise in zwei Sprachen und verschiedener Tonqualität sehen/hören.

MAZ-Karte

Die MAZ-Karte beinhaltet Informationen zum Asset, vor allem natürlich, in welchem Format, welcher Fernsehnorm, mit welchem Pegel, welchen Timecodes aufgezeichnet wurde und was sich wo auf den Tonspuren findet. Ob die MAZ-Karte in alle Zukunft hinein Verwendung finden wird, ist fraglich. Insbesondere die neuen, File-basierten Aufnahmeformate eröffnen die Möglichkeit, Meta-Daten abzuspeichern in denen alle wichtigen Informationen enthalten sein können. Für die Verwendung im Sendebetrieb werden in den Metadaten auch Kennungen wie die Abspielnummer enthalten sein.

Lager

Hier werden in verschiedensten Lagertypen (Server, Hochregallager, etc.) die einzelnen Assets, Tapes, Files, MPEGs etc. gelagert. Abhängig von der Materialsatzart wird der Lagertyp und die  Lagerplatzart ausgewählt. Innerhalb eines Lagers werden die einzelnen Materialien/Assets an entsprechenden Lagerplätzen hinterlegt.

Um ein neues Lager zu erstellen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Gehen Sie auf Admin > Parameter bearbeiten > Lager.
  2. Geben Sie hier über den Button Fügt einen neuen Parameter hinzu  das bzw. die Lager an, die Sie benötigen. 

  3. Wählen Sie für das Lager einen der bereits festgelegten Lagertypen aus. 

  4. In Abhängigkeit der ausgewählten Felder Lager und Lagertyp bietet Ihnen das System alle Lagerplatzarten an, die zum Lager und zum Lagertypen passen, siehe nachfolgende Abbildung:

Einmal definiert, können Sie nun für Ihre Assets und Materialsätze die Lagerinformationen bearbeiten.

Felder

LagerNrLagerLagertypDefault LagerplatzartDefEindeutige LagerplätzeLagerverzeichnisBemerkungOracleverzeichnisVerzeichnissplittThumbnailbreiteThumbnailhöheThumbnail als DateiThumbnail Dateiname Postfix
EigenschaftenNrEigenschaftWert           

Zusammenhang Lager - Material

Die nachfolgende Abbildung zeigt den Zusammenhang zwischen der Materialsatzart und dem Lagertyp bzw. Lagerplatz:

Die Materialsatzart (z. B. Bild) bestimmt über die Lagerplatzbeschreibung und den Lagertyp das Lager. Auf diese Weise steht z. B. für ein Tape ein Regallager zur Auswahl, aber kein Datei-Server, für ein File kann jedoch kein Regal, aber verschiedene tapeless-Speichermedien ausgewählt werden.

Materialzuteilung

Hierunter versteht man die logische Verknüpfung eines Materialsatzes, bestehend aus einem oder mehreren Assets, mit einer Fassung oder anderem Content, d. h. es wird eine Referenz von der Fassung zu den noch nicht aktivierten Materialsätzen erzeugt. Zu einem Programm können mehrere Materialsätze pro Fassung existieren.

Materialaktivierung

Die Materialsätze müssen aktiviert werden, damit auch eine Verknüpfung zwischen den eingeplanten Events und dem Material erstellt werden kann. Die Aktivierung erfolgt entweder pro Kanal oder global. 

Artikel

Über den Reiter Artikel können alle Arten von Merchandising-Artikeln verwaltet werden. Die Suche nach Artikeln läuft analog zur Suche nach Assets/Materialsätzen. Artikel sind lizenzierbar, d.h. eine Lizenz kann nicht nur für Serien und Beiträge erstellt werden, sondern auch für Artikel. Für die Artikel wird eine eigene Rechtematrix verwendet, der Lizenz-Dialog passt die Rechtematrix also je nach zugeordnetem Content-Typ an.

Artikel können über den Dialog Artikel bearbeiten verwaltet werden.